km 58,91 - Nonnweiler
Der
Bahnhof Nonnweiler - unmittelbar im Anschluss an den Nonnweilerer
Viadukt gelegen -
 war nach
Bf. Hermeskeil mit der Verzweigung von
Hochwaldbahn und Hunsrückbahn sowie Bf. Ruwer mit der
Verbindung
zwischen Hochwaldbahn (in diesem Abschnitt auch Ruwertalbahn genannt)
und Moselbahn AG der dritte Abzweigbahnhof. Hier
zweigte die Strecke (Wemmetsweiler -) Primsweiler - Wadern - Nonnweiler
von der Hochwaldbahn ab. Diese abzweigende Strecke war sogar
mittels eines Gleisdreiecks mit der Hochwaldbahn verknüpft:
(Gleisdreieck
Nonnweiler)
Ursprünglich war die
Strecke Wemmetsweiler
- Primsweiler - Wadern - Nonnweiler die vorgesehene Weiterführung der
Hochwaldbahn und die Linie nach Türkismühle war als
abzweigende Bahn vorgesehen, doch obwohl die Gesetze zum Bau der beiden Strecke
anders lauteten,
wurde
schließlich die Strecke Hermeskeil -
Türkismühle als Fortsetzung der Hochwaldbahn Trier -
Hermeskeil durchgehend kilometriert, während die Strecke
Wemmetsweiler - Nonnweiler
eine eigenen Kilometrierung von Wemmetsweiler aus erhielt.
Doch 1959 war hier bereits Schluss im Personenverkehr und zum
30.04.1968 [lt. 11 - obwohl im Gleisplan 1963 bereits als
"außer
Betrieb" gekennzeichnet] wurde die Strecke gesamtstillgelegt. In den
1970er Jahren wurde die Trasse dann schließlich mit der
Autobahn 1 überbaut. Es blieb nur noch das fortan als
Bahnhofsgleis des Bahnhofs Nonnweiler betriebene Streckenstück
bis in den
teilweise rückgebauten Bahnhof Mariahütte
übrig, um den
 Anschluss der Firma
Diehl weiterhin zu gewährleisten. 1999 wurde das Gleis - nach
Aufgabe der Bedienung der Fa. Diehl - nochmals verkürzt und
die
Restanlagen im Bahnhof Mariahütte abgebaut. Das verbliebene
Gleisstück der einstigen Strecke nach Mariahütte und
Wadern sowie das für die Bedienung des Diehl-Werkes zum
Umsetzen noch notwendig gewesene Gleis 6 wurden in den letzten Jahren
bis zur Betriebseinstellung am 31.08.2012 noch als Abstellgleis
für momentan nicht benötigte Güterwagen
verschiedener Eisenbahn-Verkehrsunternehmen genutzt.
Über die Geschichte
der abzweigenden Strecke
(Wemmetsweiler -) Primsweiler - Wadern - Nonnweiler, welche
übrigens ursprünglich ebenfalls unter dem Namen
Hochwaldbahn bekannt war, informiert dieser Aufsatz von Gerhard
Tröster aus St.Wendel, erschienen in den DGEG-Nachrichten Nr. 56 vom Sept.
1983 (aus
Archiv Jens
Breitkopf (www.
saarlandbahn.de.vu), der mit freundlicher Genehmigung der Deutschen
Gesellschaft für Eisenbahngeschichte hier wiedergegeben wird:
(pdf-Datei,
1,8 MB)
 Doch
nach diesem kurzen Exkurs zur abzweigenden Strecke nach Wadern wenden
wir uns jetzt wieder der Geschichte des Bahnhofs Nonnweiler aus Sicht
der Strecke Hermeskeil - Türkismühle zu: Der
Bahnhof Nonnweiler war entsprechend seinen Aufgaben als
Trennungsbahnhof für den Personenverkehr mit
ursprünglich
drei einseitigen Bahnsteigen (Hausbahnsteig, Zwischenbahnsteig 1 und
Zwischenbahnsteig 3) und dementsprechend ursprünglich drei
Bahnsteiggleisen ausgestattet. Zusätzlich standen für
den Güterverkehr zwei Aufstell- bzw Zerlegegleise (4 und 6)
sowie die Gleise 5 und 7 als Ladegleise mit Rampen und
Güterschuppen zur Verfügung (s. Gleisplanskizze
1940). 1908 wurden die Arbeiten zum zweigleisigen Ausbau des
Streckenabschnitts Nonnweiler – Türkismühle
aufgenommen, welche 1911 abgeschlossen werden konnten. Dieser Ausbau
hatte rein strategische Bedeutung und nach dem Ende des 2. Weltkriegs
wurde die Strecke nur noch eingleisig wieder aufgebaut (s.
Gleisplanskizze 1940).
 
(Gleisplan
1940)
(Gleisplan 1963)
Später
(nach Stilllegung der Strecke nach Wadern im Personenverkehr, s.
Gleisplan 1963) wurde das Gleis 2 entfernt und die beiden
Zwischenbahnsteige zu einem breiten
Mittelbahnsteig
umgebaut.
Es
standen somit nur noch die beiden Gleise 1 und 3 für den
Personenverkehr zur Verfügung. Hiervon verfügte das
Gleis 1
als Besonderheit auf beiden Seiten über einen Bahnsteig.
Gleichzeitig wurden auch die dem Güterverkehr vorbehaltenen
Gleise reduziert. So wurde Gleis 4 abgebaut und Gleis 5 zum nur noch
aus
Richtung
Türkismühle angebundenen Stumpfgleis
umgebaut. Nach
Einstellung des Personenverkehrs auch auf der Strecke Hermeskeil -
Nonnweiler - Türkismühle am 31.05.1969 wurden im
Verlaufe der
folgenden Jahre und Jahrzehnte die Bahnsteigkanten rückgebaut,
nachdem einige Kantensteine umgefallen waren, Schließlich
wurde
auch noch in den 1990er Jahren das Gleis 3 entfernt, so dass von den
ursprünglichen Bahnsteiggleisen nur nach das Gleis 1
übrig
blieb - mittlerweile jedoch ohne Bahnsteigkanten.

(Gleisplan
2005)
 Folge
des Entfernens des Gleises 3 war, dass nun immer durch die im S-Bogen
verlegten Weichen 2 und 15 gefahren werden musste. Diese eigentlich
verwunderliche Gleisführung wurde gewählt, um den
Anschluss
nach Mariahütte weiter aufrecht erhalten zu können.
Im
Gleisplan, der sich in der Schlüsselsperre
auf dem
Mittelbahnsteig
befand, ist diese Verbindung als gerade
Linie dargestellt, was jedoch
nicht der Realität entspricht. Schließlich wurden
auch noch das
Gleis 7 entfernt (1190er Jahre), was
zur Folge hatte, dass die
Laderampe, Ladestraße und der Güterschuppen ohne
Gleisanbindung waren und damit ein Be- und Entladen von
Güterwagen in Nonnweiler nur noch am Gleis 5 möglich
war. Hier hatte sich jedoch auf der gesamten verbliebenen
Rampenlänge mittlerweile ein Schrotthandel etabliert, so dass
sich der Wagenladungsverkehr ausschließlich auf diesen Kunden
reduzierte. Gleis 6 war zunächst noch als Umsetzgleis
für die von Türkismühle kommenden
Übergaben zur Munitionsfabrik Diehl in Mariahütte
erforderlich (Richtungswechsel). Die Gemeinde Nonnweiler ließ
dagegen ca. 2004 die Brücke
über den
Südkopf des Bahnhof Nonnweiler, die u.a. dem Schrotthandel
als Zufahrt dient, sanieren.
 Im Jahre 1998 wurde ein saisonaler
Museumsverkehr zwischen Hermeskeil und Türkismühle
aufgenommen.
Zunächst musste in
Nonnweiler mangels Bahnsteig
durch- gefahren werden, aber im April 2005 wurde
für den Museumsbahnverkehr der Hochwaldbahn e.V.
ein
Teil der Bahnsteigkante des Mittelbahnsteigs für Gleis 1
wieder
aufgebaut, so dass fortan die Museumszüge wieder in Nonnweiler
halten konnten. Leider endete der Museumsbahnverkehr am 31.08.2012. mit
der Streckensperrung.
 Das
Empfangsgebäude war im für die Strecke
Hermeskeil - Türkismühle typischen Backstein-Stil
errichtet worden.
Entsprechend
seinen
Aufgaben als Trennungsbahnhof war
das
Empfangsgebäude in repräsentativer
Größe ausgeführt worden und
verfügte neben dem Wartesaal und der Fahrkartenausgabe
über eine
Bahnhofsgaststätte, Wohnungen und Büroräume.
Vorgebaut war auf der Hausbahnsteigseite ein
 Stellwerksanbau.
Seitlich angebaut war der Güterschuppen mit Rampe. Hier wurde
noch
zu Bundesbahnzeiten
eine Kopframpe ergänzt, welche über die Weiche 11 an
Gleis 7
angeschlossen war (s. Gleisplan 1963).
Heute ist das Empfangsgebäude inklusive Güterschuppen
in
Privatbesitz und wird unter anderem als Ausstellungsraum und
Wohngebäude genutzt.
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