km 44,13 - Reinsfeld



km 44,13 - Reinsfeld

Reinsfeld EinfahrtReinsfeld EinfahrtVon Kell kommend wird nach Verlassen eines größeren Reinsfeld 1982Waldstückes die Ortslage von Reinsfeld erreicht. Zunächst wird in einer langgezogenen Linkskurve das Gelände der früheren Firma Richtberg, die hier über einen Gleisanschluss verfügte, umfahren. Linkerhand hat man hier bereits einen Blick auf die Kirche von Reinsfeld.

Bahnhof ReinsfeldDenkmallokomotive für die Hochwaldbahn, ReinsfeldIn der Einfahrt Reinsfeld wird die Hunsrückstraße (L148) gekreuzt, welche früher mit einer Schrankenanlage gesichert war, die vom Fahrdienstleiter bedient wurde. Heute erinnert an dieser Stelle eine Denkmallok aus dem Bestand der Hochwaldbahn-Gruppe an die Geschichte der Hochwaldbahn in Reinsfeld. In Kilometer 44,13 (Mitte des Empfangsgebäudes) ist der Bahnhof Reinsfeld dann erreicht.

Schematischer Gleisplan des Bahnhofs Reinsfeld 1971Gleisplan Bahnhof Reinsfeld 1956Der Bahnhof Reinsfeld war ausgestattet mit einem Durchfahrgleis (Gleis 2) und einem Überholungs- bzw. Kreuzungsgleis (Gleis 3). Nto 8218 kommt im Jahre 1981 in Reinsfeld anDas Gleis 1 war in erster Line dem Güterverkehr vorbehalten und schloss den Güterschuppen, die Kopf- und Seitenrampe an und diente als Freiladegleis. Es konnte allerdings (wenn auch selten genutzt) auch für Personenzüge genutzt werden, die dann am Hausbahnsteig hielten. Hierzu gab es extra eine zusätzliche Gleisverbindung zwischen Gleis 1 und 2, 798 in Reinsfeld um nach dem Freiladebereich und der Gleiswaage noch auf Gleis 1 wechseln zu können. 798 596 und 998 007 als Nto 8223 in ReinsfeldDas Gleis 1 endete in Richtung Kell an einem Prellbock direkt vor dem Bahnübergang. Davor gab es noch eine Gleisverbindung zum Gleis 2, wie der schematische Gleisplan aus 1956 zeigt. Später wurde diese Gleisverbindung entfernt (s. Schemaplan 1971), womit gleichzeitig eine Nutzung des Gleises 1 für den Personenverkehr sowie überhaupt für durchgehende Züge nicht mehr möglich war. Neben Gleis drei gab es noch ein weiteres einseitig aus Richtung Hermeskeil angeschlossenes Ladegleis  (s. Bilder links), das in erster Linie dem Holzverkehr diente und Holzverladung in ReinsfeldReinsfeld, ehem Gleisanschluss bis zur Aufgabe des planmäßigen Güterverkehrs für regelmäßiges Aufkommen sorgte. Hinter dem Bahnübergang, in Richtung Kell gesehen, zweigte aus Gleis 2 noch ein Anschlussgleis für die Firma Richtberg ab. Die Firma Richtberg betrieb hier bis Anfang der 1980er Jahre ein Schwellensäge- und imprägnierwerk. Auf dem Bild rechts ist die ehemalige Laderampe dieses Anschlussgleises noch zu erkennen, während das ehem. Firmengelände bereits geräumt ist. Heute stehen hier Wohnhäuser.

Signaltechnisch war der Bahnhof Reinsfeld zunächst wie die Nachbarbahnhöfe auch nur mit Einfahrsignalen Bf ReinsfeldBahnhof Reinsfeld Bahnhof Reinsfeld ausgerüstet, während auf Ausfahrsignale verzichtet wurde. Es wurde "lediglich" der gewöhnliche Haltpunkt mittels H-Tafeln markiert. Der Fahrdienstleiter fand seinen Platz in einem Anbau auf dem Hausbahnsteig , wie das Bild links zeigt. Interessanterweise war der Bahnhof Reinsfeld lt. dem Plan von 1971 (s.o.) trotz des bereits eingerichteten Zugleitbetriebes weiterhin mit örtlichem Personal besetzt - wegen des im Vergleich zu den Nachbarbahnhöfen Reinsfeld Abschiedszug212 197 höheren Rangieraufkommens und der Notwendigkeit zur Anschlussbedienung über den Bahnübergang hinweg rangieren zu müssen. Diese Betriebsweise blieb bis 1981 erhalten. Im Jahre 1981 wurde schließlich der Personenverkehr zwischen Pluwig und Hermeskeil eingestellt. Aus diesem Anlass verkehrte am 30.05.1981 ein Abschiedszug mit 212 111 und drei Reisezugwagen als N 8233 nach Hermeskeil und zurück. Gleichzeitig lief der Güterverkehr zunächst weitgehend unverändert weiter.

ReinsfeldKurze Zeit nach der Einstellung des Personenverkehrs 1981 wurde das Gleis 2 - welches das eigentliche Durchgangsgleis war - gesperrt und sämtliche Zugfahrten wurden über das Ausweichgleis 3 geleitet, ReinsfeldReinsfelddamit das Ladegleis der Holzverladung weiterhin angeschlossen blieb. In der Folge wurden die Weichen und Schrankenanlagen auf Ortsbedienung umgebaut und die Besetzung des Bahnhofs Reinsfeld mit örtlichem Personal wurde aufgegeben - gleichzeitig wurde auch das Stellwerk aufgelassen. Schließlich wurde 1984 das Gleis 2 abgebaut, wie die Bilder rechts zeigen. 1989 wurde der planmäßige Güterverkehr eingestellt. Danach wurde die Strecke noch als von der Sonderfahrt 1995Denkmallok ReinsfeldNATO auferlegte Strecke weiterbetrieben, jedoch ohne regelmäßigen Verkehr. Lediglich einige Sonderfahrten fanden noch statt sowie der Museumsverkehr der Hochwaldbahn e.V. Dies fand jedoch ein Ende mit dem Beschluss der NATO auf die Strecke zu verzichten und der dadurch 1998 erfolgten Gesamtstilllegung. Anschließend wurde die Strecke verkauft an die anliegenden Gemeinden und ein Radweg errichtet. Zum Andenken an die Strecke wurde in Reinsfeld eine Denkmallokomotive aus dem bestand der Hochwaldbahn-Gruppe  aufgestellt. Das Empfangsgebäude wird heute als Wohnhaus genutzt.




Strecke Reinsfeld - Hermeskeil

Reinsfeld AusfahrtReinsfeld Ausfahrt Brücke bei ReinsfeldNach Verlassen des Bahnhofs Reinsfeld wendet sich die Strecke in einer langgezogenen Linkskurve Richtung Süden, dabei wird auf einer einbogigen Steinbrücke die Wadrill überquert.
Anschließend folgt gleich wieder die Gegenkurve, so dass die Strecke weiter in östlicher Richtung durch Wiesen parallel zur B 407 in Richtung 212 197 Reinsfeld211 222VT 55 HochwaldbahnVT 55Autobahn verläuft. Die Autobahn wurde mittels einer Unterführung unterquert und gleich darauf war der "Abzweig" Höfchen erreicht.
"Abzweig Höfchen" war eine von den Eisenbahnern genutzte, inoffizielle Bezeichnung der "Verzweigung" der Hochwaldbahn und der Hunsrückbahn zwischen Hermeskeil und Reinsfeld bzw. Hinzert-Pölert. Ein AG Nebenbahnen215 Lzwirklicher Abzweig war jedoch nicht gegeben, da die beiden Strecken von hier an nur auf einer gemeinsamen zweigleisigen Trasse bis Hermeskeil verliefen, ohne jedoch eine Verbindung durch eine Weichenstraße zu haben. VT 55
Parallel zur Autobahn verlaufen die beiden Gleise weiter in Richtung Hermeskeil. Kurz vor Hermeskeil kam auf der östlichen Seite noch das Anschlussgleis der ehem. Flachsrösterei dazu, so dass letztlich drei Gleise in den Bahnhof Hermeskeil führten. Das Anschlussgleis der Flachsrösterei ist jedoch nach Aufgabe des Gleisanschlusses abgebaut worden, so dass heute nur noch zwei Gleise in den Bahnhof führen, wie es das Bild rechts zeigt - wenn auch das Gleis der Hochwaldbahn kurz hinter Hermeskeil endet und heute der Radweg durch das Ruwertal hier beginnt.

Die eigentliche Trennung der Hochwaldbahn- und der Hunsrückbahn im Bild:

26126152 142352

216 003212 HochwaldbahnHunsrückbahnHunsrückbahn



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