km 15,70 - Pluwig
Der
Bahnhof Pluwig war
ursprünglich ausgerüstet zum einen als
Kreuzungsbahnhof (ausgerüstet mit Wasserkran)
und zum anderen
als ein Bahnhof mit
Ladestraße und Ladedrehkran bis 3t hauptsächlich
für
landwirtschaftliche Güter sowie der örtlichen
Industrie. Bedingt durch die Lage der
Bahnstrecke im Ruwertal lag der Bahnhof ca. 2 km entfernt
vom
höher gelegenen Ort Pluwig am Pluwiger Hammer,
einer Eisenschmelze mit dazugehöriger, in der
Nähe
gelegenen Erzwäsche und Bergbau. Der Pluwiger Hammer hatte
seine Blütezeit bereits im 19. Jahrhundert - hatte also
für
die Eisenbahn im Ruwertal nur noch eine geringere Bedeutung.
Der Gleisplan des Bahnhofs
Pluwig aus dem Jahre 1963:
Zwischen 1962 und
65 wurde
die Ruwertalbahn auf Zugleitbetrieb
umgestellt. Der Bf Pluwig war ursprünglich mit einem
Fahrdienstleiter besetzt, der gleichzeitig auch die Fahrkartenausgabe
betreute. Ab 1962 wurde - wie auch in den Nachbarbahnhöfen
etappenweise rückgebaut, so dass ab
Mitte der 1960er Jahre die örtliche Besetzung des Bf Pluwig
schließlich aufgegeben werden konnte. Die
Nebengleise waren über schlüsselabhängige
Weichen und
Gleissperren gesichert, deren Schlüssel sich in
einer
Schlüsselsperre befanden. Der Bahnübergang in der
Bahnhofsausfahrt Richtung Hinzenburg wurde mit einer Blinklichtanlage
modernisiert und damit ebenfalls unabhängig vom
früheren
Stellwerk. Bereits in den 1970er Jahren wurden die Gütergleise
entfernt bis auf ein in Richtung Ruwer angebundenes Stumpfgleis.
Gleichzeitig wurden auch der Drehkran und der Wasserkran entfernt.
Das
Empfangsgebäude entspricht dem Standardbautyp der Hochwaldbahn
im
Ruwertal und ist in gleicher Form auch z.B. in Kell oder Zerf zu
finden. Wie
bereits erwähnt, wurde das Stellwerk durch die Unterbringung
der
Überwachungs- und
Bedienungseinrichtungen für den Bahnübergang in einem
Betonschalthaus auf dem Hausbahnsteig sowie Umstellung der Weichen auf
Schlüsselabhängigkeit entbehrlich. Durch diese
Maßnahme
konnten alle betriebsnotwendigen
Einrichtungen
aus dem
Empfangsgebäude inklusive Stellwerksanbau entfernt werden, so
dass
das Empfangsgebäude anschließend als Wohnhaus
verkauft werden
konnte. Für die Reisenden wurde ein einfacher Unterstand, wie
er auch bei Bushaltestellen Verwendung fand, aufgestellt.
Nach Einstellung des
Personenverkehrs nach Hermeskeil
wurde der Bahnhof
Pluwig ab 1981
Endbahnhof der Personenzüge im Ruwertal (Trier - Pluwig). Nach
der folgenden Einstellung des Personenverkehrs zwischen Waldrach und
Pluwig im
Jahre 1984 wurde der Bahnhof weiter rückgebaut.
Zunächst wurde das ursprüngliche Bahnsteiggleis 1
(Gleis am Hausbahnsteig) mittels
Gleissperren zum Nebengleis "degradiert" - s. Bilder links oben. Einige
Jahre später - nach Gesamteinstellung des Personenverkehrs im
Ruwertal - wurde im Zuge einer weiteren Rückbauwelle die
Gleissperren im Gleis 1 wieder
ausgebaut und gleichzeitig das bis dahin als Durchfahrgleis dienende
Gleis 2 vollständig entfernt. Dies geschah zum einen um ein
Gleis
inklusive der zugehörigen Weichen einsparen zu
können,
gleichzeitig aber das Ladegleis noch bedienen zu können (jetzt
allerdings nur noch in der Fahrtrichtung "nach Ruwer"
möglich).
Das Bild rechts zeigt diesen Zustand.
Bis 1989 lief noch der
planmäßige Güterverkehr. Danach wurde die
Strecke als von der Nato "auferlegte" Strecke weiter
betriebsfähig vorgehalten, so dass noch einige
Sonderzüge verkehren konnten und der Hochwaldbahn e.V. einen
Museumsverkehr mit Schienenbussen durchführen konnte. Die
"Auferlegung" endete 1997, so dass es mit Wirkung vom 10.08.1998 zur
Gesamtstilllegung kam.
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